Bau eines Kinderkrankenhauses in der Provinz Ibb
Warum dieses Projekt?
Unsere Projekte bestanden bisher in erster Linie darin 1.) SchülerInnen und LehrerInnen den Schulbesuch wieder zu ermöglichen, und 2.) hungernde Kinder und deren Familien mit Lebensmitteln und Medikamenten zu versorgen. Das wird auch so bleiben, solange der Krieg andauert und unsere Hilfe vor Ort notwendig ist. Gleichzeitig möchten wir aber die Weichen für die Zukunft stellen und nachhaltigere Formen der Hilfe etablieren, denn die Menschen im Jemen leiden nicht nur unter den direkten Kriegsfolgen, sondern langfristiger Armut, Untätigkeit und Hilflosigkeit. Viele Jemenitinnen und Jemeniten würden lieber selbst aktiv werden als auf Hilfe von außen angewiesen sein. Deshalb möchten wir die gesundheitliche Grundversorgung der schwächsten in diesem Land, der Kinder, in den ländlichen Regionen verbessern und ein Kinder-Krankenhaus bauen – als langfristige Weichenstellung im Sinne der „Hilfe zur Selbsthilfe“.
Das Kinderkrankenhaus
Jemens Menschen leiden unter den Folgen des seit 2013 andauernden Bürgerkrieges. Viele wurden aus ihrer Heimat vertrieben und die Armut ist eine allgegenwärtige Herausforderung. Viele dieser Binnenflüchtlinge leben in der Provinz Ibb, der bevölkerungsreichsten und zugleich ärmsten Region des Landes. Dort erhalten Kinder die für uns selbstverständliche, dringend benötigte medizinische Hilfe nicht mehr. Um dort humanitäre Hilfe für Kinder zu leisten werden wir ein Kinderkrankenhaus bauen. Es wird sowohl ambulante, als auch stationäre Patientenversorgung leistet, und das wesentliche Spektrum der vor Ort nötigen medizinische Grundversorgung, mit dem Fokus auf kranken Kindern, ermöglichen.
Unser “Thuraya”-Krankenhaus wird angepasst sein an die lokalen Gegebenheiten. Verglichen mit Krankenhäusern in entwickelten Ländern ist sein Bau und Betrieb deutlich kostengünstiger, und deshalb können wir als Verein dieses Krankenhaus realisieren – dafür brauchen wir aber Ihre Hilfe! Für den Bau des Krankenhauses stehen bereits € 440.000,00 zur Verfügung.
Warum jetzt?
Weil Thuraya, wie zu viele andere, nicht überlebt hat: Als das 2-jährige Mädchen krank wurde konnte sich ihre Familie keine medizinische Versorgung, nicht einmal den Weg ins entfernte Krankenhaus leisten. Ihr Vater kontaktierte unseren Verein, und sie konnte in ein Krankenhaus gebracht werden. Tragischerweise war Thuraya aber bereits so entkräftet, dass sie in innerhalb weniger Tage starb. Ihr Schicksal ist kein Einzelfall, sondern Teil des täglichen Leids im Bürgerkriegs-erschütterten Jemen. UN-Schätzungen zufolge stirbt im Jemen alle 10 Minuten ein Kind vor dem 5. Lebensjahr an behandelbaren Ursachen. Thuraya‘s Geschichte, wenngleich nur eine von vielen im schwer leidenden Jemen, hat uns erschüttert. Wir haben deshalb beschlossen direkt vor Ort, in der Region Ibb selbst und unmittelbar erreichbar für ca. 50.000 Einwohnern im Umkreis von 10 km, die “Thuraya-Kinderklinik” zur kinderärztlichen Versorgung zu bauen.
Zeitliche Planung
Ein Team von engagierten Kinderärztinnen und Kinderärzten traf sich im April 2021 und alle hatten den Wunsch, Kindern im bevölkerungsreichen, armen und vom Bürgerkrieg geplagten Government Ibb eine medizinische Versorgung zu ermöglichen. Gemeinsam mit einem Architekten-Team haben wir die Anforderungen für ein Kinderkrankenhaus definiert. Dank des Ärzteteam ging das sehr zügig. Der Weg durch die jemenitische Verwaltung war hingegen mühsam, und wir erhielten insgesamt vier ( zum Teil sehr umfangreiche) Anfragen zu medizinischen sowie organisatorischen Bereichen, die wir beantworten mussten.
Wir hatten geplant, im Jahr 2023 mit dem Bau der Thuraja-Kinderklinik zu beginnen. Dazu war die Genehmigung der Behörden vor Ort notwendig, die bereits im Juni 2021 beantragt wurde. Wir waren etwa 18 Monate mit der Gesundheitsbehörde in Verhandlung über die vertraglichen Details.
Am 3.10.2022 haben wir die Genehmigung erhalten und im Februar 2023 wurden uns die Grundstücke für Thuraja-Kinderklinik notariell übertragen.
Die Fertigstellung der Klinik wird in drei Ausbaustufen erfolgen, um den Nutzen für die Bevölkerung vor Ort zu maximieren:
Die ersten Ausbaustufe wird dabei alle für die Funktion einer Tagesklinik notwendigen Räumlichkeiten sowie Ausstattung umfassen. Die Fertigstellung wird ca 14 Monate dauern. Wir rechnen mit dem Baubeginn Mai/Juni 2025 bis Sommer 2026.
Die Fertigstellung der zweiten Ausbaustufe wird die Räumlichkeiten zur stationären Behandlung (v.a. die Bettenzimmer) sowie einen kleinen Kreißsaal umfassen und ist für 2028 vorgesehen.
Eine dritte Ausbaustufe zur Durchführung chirurgischer Eingriffe ist nicht vor 2029 geplant.
Den Baufortschritt des Thuraya Kinderkrankenhaus können Sie hier verfolgen
Projektstatus ( Oktober 2022 )
“ Was lange währt, wird endlich gut”
das gilt heute nicht weniger als zu Ovidius Naso’s Zeiten, denn es gibt wunderbare Neuigkeiten bei unserem Vorhaben, das Thuraya Kinderkrankenhaus zu bauen. Mit Ihrer Hilfe kann es nun Wirklichkeit werden.
Unsere Freude ist deshalb riesig, weil wir nach großen Bemühungen, gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort im Jemen, die großen bürokratischen Hürden überwunden haben, und am 03.10.2022 erreichte uns aus Sana’a schließlich die Bau- und Betriebsgenehmigung für unsere Thuraya Kinderklinik. Diese kann nun endlich in der strukturschwachen Region Ibb entstehen.
Mit diesem Projekt leisten wir in breitem Umfang Hilfe für die Zukunft.
Die Namensgebung unseres Kinderkrankenhauses hält die Erinnerung an das kleine Mädchen Thuraya wach. Sie gehörte zu den Ersten, deren medizinische Behandlung für akut unterernährte Kinder durch unseren Verein ermöglicht wurde. Aufgrund der desolaten und stellenweise gänzlich fehlenden medizinischen Notversorgung in den ländlichen Regionen kam die ärztliche Hilfe für Thuraya jedoch zu spät.
Projektstatus ( August 2022 )
Die Projektleiterin unserer Partnerorganisation “ Yemen’s Children in need” hatte zu Beginn des Jahres nochmals bei der Behörde nachgefragt. Wir haben in den letzten 6 Monaten verschiedene Anfragen und Formulare erhalten und diese bei der Behörde eingereicht. Die erforderliche Genehmigung für den Bau und Betrieb steht noch aus. Wir hoffen, dass unser Partnerverein “Yemens Children in need” mit unserer administrativer und finanzieller Unterstützung im Jahr 2022 noch mit dem Bau der Kinderklinik beginnen kann.
Projektstatus ( Dezember 2021 )
In diesem Projekt arbeiten wir eng mit unserer Partnerorganisation “ Yemens Children in need” zusammen. Ende Juni wurde im Jemen bei der Behörde für Gesundheit und Bevölkerung ein Antrag für den Bau und Betrieb des Kinderkrankenhaus gestellt. Von der jemenitischen Behörde haben wir Mitte September einen Vertrag erhalten, der den Bau und Betrieb regeln soll. Es gab einige Punkte in diesem Vertrag, die in dieser Form nicht umsetzbar waren und welche wir gerne ändern wollten. Unsere Antwort ging im September an die Behörde im Jemen, eine offizielle Rückmeldung haben wir bis heute leider nicht erhalten.
Projektstatus ( Juli 2021 )
Räumliche Planung
Das Projektteam von „Kinder Jemens in Not“ wird unterstützt von einem medizinischen Advisory Board, das den Verein bei der Planung der entsprechenden medizinischen Anforderungen beraten hat. Ein beauftragtes Architekturbüro erstellte in enger Abstimmung mit dem Advisory Board den Bauplan des Kinderkrankenhauses.
Darüber hinaus sind weitere Mitglieder des Projektteams mit dem Einwerben der benötigten Gelder und der finanziellen Ausplanung des Krankenhausbaus sowie -betriebs betraut.
Zur Planung der Tätigkeiten vor Ort arbeiten wir eng mit unserer Partnerorganisation im Jemen „Yemen’s children in need“ zusammen.
Ein Grundstück im Landkreis Al-Qafr hat sich als der optimale Standort in einer Entscheidungsmatrix erwiesen und alle Vorbereitungen laufen auf den Bau des Krankenhauses an diesem Standort hin. Das Grundstück für das Kinderkrankenhaus wurde dem Verein von den Bewohnern des nahen Dorfes bereits überlassen und eine Zusicherung über den Baugrund liegt Herrn Al Saidi, dem Vorstand des Vereins „Kinder Jemens in Not“, vor.
Finanzielle Planung
Unsere Kostenschätzung für die Bauphase I, unterstützt von 1.) der Hochschule München, 2.) einem erfahrenen Architekten mit Expertise in internationalen Projekten vor Ort, sowie 3.) dem Austausch mit einem anderen, in der Gesundheitsversorgung im Jemen tätigen Verein, hatten wir ursprünglich einen Kostenrahmen von ca 780.000 Euro.
Die Gesamtkosten weichen inzwischen deutlich zu unserer ersten Kostenschätzung in 2021 ab. In einzelnen Positionen, z.B. beim Baumaterial, haben wir eine Kostensteigerung von fast 300% im Jemen in 2022. Speziell Material das Importiert werden muss, hat sich in unserer aktuellen Kostenschätzung ( Oktober 2023 ) sehr verteuert.
Bauphase I |
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Standort Entwicklungskosten 65.100 |
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Baukosten (Rohbau, Innenausbau) 545.800 |
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Technik 122.000
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Kosten für Außenarbeiten 17.000 |
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Zusätzliche Bauwerke (weitere Standortentwicklung, 117.100 Generator Gebäude etc.) Baunebenkosten 65.000 Anschaffung Investitionsgüter 22.000 Baukosten, Gehälter und Unterauftragnehmer 119.000
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Insgesamt gehen wir nach den bekannten Kostensteigerungen von ca 1073.000 US$ aus. |
Das Government IBB liegt in den Bergen zwischen der Hauptstadt Sanaa und Aden
Das Kinderkrankenhaus wird ca 1.5 h Fahrzeit nördlich von IBB entstehen ( siehe Punkt )
Im August wurde die Strasse vermessen
Wir brauchen deshalb Hilfe und hoffen auf Ihre Unterstützung zur Realisierung dieser, wie wir finden, dringend notwendigen Vorhaben.
Bitte teilen Sie Informationen zu unserem Verein und unseren ‘Herzensprojekten’ gerne in ihrem Netzwerk, denn je mehr Aufmerksamkeit unser Vorhaben bekommt, um so besser.
Sie können uns in Ihrem privaten sowie beruflichen Netzwerk mit der Verteilung eines Flyers unterstützen. Der Flyer ist vorkonfektioniert im Internet bestellbar. Bitte sprechen Sie uns an:
Mit dem Thuraya-Kinderkrankenhauses werden wir in Zukunft
1.) werdende Mütter in der Schwangerschaft beraten und behandeln,
2.) Geburtshilfe leisten in einer Region, in der eine häusliche Geburt gleichzeitig die Regel, aber oft auch alternativlos ist,
3.) Kinder bis ins junge Erwachsenenalter therapieren können, und
4.) in akuten Notfällen, gleich jeder Altersgruppe, eine grundsätzliche klinische Versorgung gewährleisten können.
Betriebskosten:
Wir streben an, die notwendigen medizinischen Geräte durch Spenden von Gesundheitsdienstleistern in Deutschland zu erhalten, sodass hierfür lediglich der Transport aus Deutschland organisiert werden muss (siehe Kostenpunkt “Ausstattung”). Dafür stehen wir im Austausch mit dem Deutsch-Jemenitischen Ärzteverein, der Expertise bei der Verschiffung medizinischer Hilfsgüter hat.
Wie können Sie helfen ?
Für den Bau der Thuraya-Klinik stehen noch nicht alle benötigten Mittel bereit: Momentan verfügt der Verein lediglich über ca. 50% der für den Bau benötigten Mittel. Wir haben uns jedoch dazu entschieden, den Baubeginn zu veranlassen und die ausstehenden Mittel parallel zum Bau einzuwerben, um möglichst früh vor Ort Hilfe leisten zu können. Außerdem werden für den Betrieb der Klinik laufende Kosten anfallen, die über regelmäßige Spenden gedeckt werden müssen. Für den Bau und Betrieb der Klinik benötigen wir Ihre Hilfe.
Finanziert sind momentan: 440.000
%
Es fehlen noch ca 633.000 €
Helfen Sie uns, dieses Krankenhaus ins Leben zu rufen!